Bodenprofile entlang eines Transekts im Rumbecker Holz

Im Zentrum der Untersuchungsfläche Rumbecker Holz befindet sich auf einem flachen Teilbereich in einer kleinen Senke eine dauernasse Quellzone mit hochanstehendem Grundwasser und wechselndem Wasserstand (s. „Karte Bodenfeuchte“). Sie ist über Flusssedimenten der Mittelterrasse der Ruhr entstanden (s. „Ruhrterrassen"). Die Quellzone wird fast kreisförmig von wechselfeuchten Böden mit Pseudovergleyung umgeben. Dies ist nach GEOLOGISCHER DIENST 2016 typisch für Gley-Böden im Bergland. Das Sickerwasser dieser benachbarten Böden speist auch den Grundwasserkörper des inneren Quellbereichs.

Im Rahmen der Bodenuntersuchungen wurde das Bodenprofil an 6 Probestellen entlang eines 175m langen Transekts zwischen der Quellzone und der Schürfgrube mit Pseudogley-Braunerde bestimmt. Die Probenentnahme erfolgte mittels Erdbohrstock (s. folgende Abbildungen 56 bis 58).

Abb. 56: eingeschlagener Bohrstock
Abb. 57: Herausziehen des Bohrstocks mittels Hebelmechanismus
Abb. 58: Festlegen der Bodenhorizonte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In der folgenden Abbildung 59 sind die Untersuchungsergebnisse bezüglich der jeweiligen Profil-Horizonte grafisch zusammengestellt:

Abb. 59: Bodenhorizont-Abfolge entlang eines Gelände-Transekts
Gley-Boden (Probestelle 1)

Im inneren Quellbereich zeigt sich das Profil eines Gleys mit der Horizontfolge Aa – Go – Gr, der Merkmale eines Anmoor-Gleys aufweist. Der schwankende Wasserstand erreicht auch einen großen Teil des 35 cm mächtigen Aa-Horizonts. Die Humusform ist ein tiefschwarzer Anmoor-Humus. Der sich an den Aa-Horizont anschließenden Oxidationshorizont Go ist ca. 20 cm mächtig. Der Reduktionshorizont Gr folgt ab einer Tiefe von 50 cm. Bei einem typischen Anmoor-Gley beginnt nach LEIGEB et al. (2013) der Reduktionshorizont bereits in einer Tiefe von weniger als 40 cm.

Kennzeichnend für den Gleyboden ist der grünlich-graue bis dunkelbraun gefärbte Gr-Horizont. Dieser ständig wassergefüllte Unterboden unterliegt fortwährend reduktiven Bedingungen. Mittels aus dem Aa-Horizont eingeschwemmter organischer Substanz finden besonders im oberen Gr-Horizont durch Mikroorganismen fortwährend anaerobe Atmungsprozesse statt (s. „Pseudogley“). Dabei entstehen grünlich gefärbte Fe (II,III)-Hydroxid- Mischungen („grüner Rost“) sowie braun-schwarz gefärbtes Eisensulfid, die farbgebend für den Gr-Horizont sind.

Im Go-Horizont schwankt der Wasserspiegel erheblich. In Trockenperioden sinkt der Wasserspiegel und es dringt Luft in die Bodenporen. Bei höherem Niederschlagsmengen steigt der Grundwasser-Spiegel durch zugeführtes Sickerwasser wieder rasch, führt reduzierte Metallionen mit nach oben, die Kontakt mit Sauerstoff kommen und oxidiert werden. Die entstandenen Fe(III)-Oxihydroxide setzen sich als „rotbrauner Rost“ an den Porenrändern ab.

Pseudogley- und Braunerde-Boden (Probestellen 2 bis 6)

Das Bodenprofil der Probestelle 2 wurde bereits im Kapitel „Bodenprofil Pseudogley“ erklärt, das Bodenprofil der Probestelle 6 im Kapitel „Bodenprofil Pseudogley-Braunerde“.

Gesamtbetrachtung

Die Ergebnisse der in Verbindung stehenden Profil-Analysen zeigen deutlich, dass der Boden zwar lokal unterschiedliche Ausprägungen und Eigenschaften hat, aber diese horizontal und vertikal ineinander übergehen und dadurch als offenes System miteinander verbunden sind. Es zeigt sich an diesem Beispiel eine kleine Bodeneinheit aus wassergeprägten Böden (s. Kapitel „Boden als Naturkörper").

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