Anlass zum Unterrichtsprojekt „Wespenspinne“ war das sehr häufige Auftreten der bis dahin fast unbekannten Wespenspinne im Schulumfeld im Sommer 1998.
Es bot sich die Möglichkeit, am Beispiel der großen und auffällig gezeichneten Radnetzspinne die Einwanderung eines neuen Faunenelements in das Schulumfeld mit den Schülern zu erkunden und einige praktische Untersuchungen zur Biologie der Spinne durchzuführen und somit biologische Untersuchungsmethoden zu schulen.
Es wurden systematische Einordnung, äußere Merkmale und Individualentwicklung der Wespenspinne im Unterricht vorgestellt.
Die Verbreitung der Wespenspinne im Umfeld der Schule wurde von den Schülern kartiert.
Zusätzlich wurde von Lehrkräften das Vorkommen der Spinne in der Region „mittleres Ruhrtal“ erfasst und die jeweilige Bestandsdichte geschätzt.
Auf einer definierten Probefläche und einer Transektstrecke in der der Schule benachbarten Ruhraue wurden von den Schülern die Netzstandorte und damit die Bestandsdichte der Wespenspinne ermittelt.
Der Bestand der Spinne auf einer weiteren Probefläche im Ruhrtal bei Fröndenberg wurde zum Vergleich herangezogen.
Zur Ermittlung der weiteren Bestandsentwicklung wurden auf der schulnahen Probefläche in der Ruhraue die Netzstandorte von 1998 bis 2003 zur jeweils gleichen Jahreszeit und mit der gleichen Erfassungsmethode kartiert.
Von den Schülern wurden Netzraumgröße und Netzhöhe über dem Boden gemessen und dabei mögliche Messfehler diskutiert.
Standort und Häufigkeit der Eikokons der Wespenspinne wurden auf mehreren Verbreitungsflächen erfasst.
Auf zwei unterschiedlichen Probeflächen wurden die Beuteorganismen der Wespenspinne aus den Netzen gesammelt und grob systematisch eingeordnet.
Untersuchungsdaten und -ergebnisse zur Biologie der Wespenspinne in der Fachliteratur wurden ausgewertet, mit den Daten des Schulprojekts verglichen und für eine weitergehende Auswertung einbezogen.
Aus den Untersuchungsdaten der Schule und denen aus der Fachliteratur wurden Aussagen zur Arealerweiterung und Bestandsentwicklung, zum Netzstandort sowie zum Beutespektrum abgeleitet