Massiver Eingriff in den Baumbestand durch Baumfällung 1968 mit anschließender Sukzessionsentwickung im Schneisenbereich
Im Zusammenhang mit dem Bau des ehemaligen Graf-Gottfried-Gymnasiums (heute Franz-Stock-Gymnasium) 1967/68 im Rumbecker Holz wurde auch eine Umgehungsstraße für die Wohnsiedlung durch den Buchen-Eichen-Hainbuchenwald geplant. Zur Vorbereitung des Straßenbaus wurde 1968 auf der Trassestrecke der Baumbestand gefällt. Allerdings wurde diese Straßenplanung nie umgesetzt, so dass auf der Schlagfläche eine natürliche Waldsukzession einsetzte. Es bildete sich eine Schlagflur und ein Vorwald mit typischen Pionierghölzen wie Hängebirke, Espe, Eberesche, Salweide und Traubenholunder, langsam unterwachsen vor allem von Rotbuchen-Jungwuchs. Der Schneisenverlauf ist auf dem Luftbild noch heute zu erkennen (Pfeile). Im Rahmen der Verbreitungskartierung der Gefäßpflanzen 1996-98 im Rumbecker Holz wurden auch die Pioniergehölze des Schneisenbereichs erfasst. Bei einer Kontrolle 2016 konnten auf einigen Schneisenbereichen noch ausgewachsene Vorwald-Bäume kartiert werden. Der Großteil der Pioniergehölze ist mittlerweile abgestorben oder durch den Forstbetrieb gefällt worden.
Eine typische Waldschlagpflanze ist der Rote Fingerhut, der sich zu Beginn der Sukzession auf den Kahlschlagflächen einstellt. Dass Verbreitungsbild von 1996 zeigt, dass Reste des Vorkommens entlang des Schneisenbereichs noch vorhanden waren, allerdings ohne zu blühen.