Verbreitung der Schriftflechte im Rumbecker Holz

Fragestellung 1:
Wie sieht das Verbreitungsbild der Schriftflechte im Schulwald "Rumbecker Holz" in der Nachbarschaft der Schule aus?

Methode:

  • Punktkartierung auf der Grundlage einer Geländekarte 1 : 2500
  • nur qualitative Erfassung des Vorkommens
  • Erfassen der Substrat-Baumart (für eine spätere Auswertung)

Untersuchungsergebnis:

Die Verbreitungskarte zeigt Folgendes:

Das Verbreitungsbild der Schriftflechte im Rumbecker Holz als Ergebnis der Geländekartierung.
Abbildung 4a
Anhand der Verbreitungskarte lassen sich im Rumbecker Holz Teilbereiche mit unterschiedlicher Häufigkeit der Schriftflechte sowie Teilbereiche ohne Schriftflechten-Vorkommen abgrenzen.
Abbildung 4b

 

 

 

 

 

 

 

1. Allgemeines Verbreitungsbild der Schriftflechte (Abbildung 4a)

  • Die Schriftflechte ist in weiten Teilen des Rumbecker Holzes zufinden.
  • Allerdings ist das Auftreten der Schriftflechte nicht gleichmäßig über die ca. 30 ha große Untersuchungsfläche verteilt, sondern zeigt ein differenziertes Verbreitungsbild.

2. Teilbereiche mit unterschiedlich häufigem Vorkommen der Schriftflechte (Abbildung 4b)

  a. Teilbereiche mit häufigem Vorkommen:

  • Unteres Schwiedinghauser Bachtal
  • Siepen westlich der Schule

   b. Teilbereiche mit zerstreutem Vorkommen:

  • Talhang zur Ruhr besonders im Bereich der einzelnen Siepen
  • Waldfläche zwischen Friedhof und Schwiedinghauser Bachtal
  • Waldfläche südöstlich des Schulgeländes

   c. Teilbereich ohne  Vorkommen

  • homogene, flach abfallende Waldfläche nordöstlich des Friedhofe
  • Nord-Ost-Rand des Waldgebiets zur Ruhr

3. Besiedelte Baumarten

  • Es werden im Wesentlichen Hainbuchen besiedelt
  • Mehrfach ist die Schriftflechte auch an Rotbuche zu finden
  • Auf eingestreuten Fichten wurden nur 2 Einzelvorkommen am Schwiedinghauser Bachtal gefunden.
  • Eichen, Schwarzerlen, Birken, Espen, Salweiden und Ebereschen wurden nicht besiedelt

Erweiterung des Untersuchungsraums: Verbreitung der Schriftflechte im Schwiedinghauser Bachtal

Das häufige Auftreten der Schriftflechte in Bach- und Siepenbereichen auf der Untersuchungsfläche Rumbecker Holz machte eine Ausdehnung der Untersuchung in das Schwiedinghauser Bachtal mit dem großen Waldteich sinnvoll, um die Vermutung einer besonderen Bedeutung der Talbereiche für die Verbreitung der Schriftflechte durch zusätzliche Daten zu überprüfen.

Fragestellung 2:
Zeigt die Schriftflechte im angrenzenden Bereich des unteren Schwiedinghauser Bachtals ähnliche Präferenzen hinsichtlich Lage und Substratbaum wie im Rumbecker Holz?

Untersuchungsergebnis:

Verbreitungsbild der Schriftflechte im Rumbecker Holz und im angrenzenden unteren Schwiedinghauser Bachtal.
Abbildung 5
  • Die Schriftflechte ist im unteren Talbereich des Hülsbaches geschlossen verbreitet und häufig; sie zeigt hier eine ähnliche Häufigkeit wie in den Talbereichen des Rumbecker Holzes.
  • Das Vorkommen an Rotbuche ist hier im Vergleich zur Untersuchungsfläche "Rumbecker Holz" wesentlich häufiger; Hainbuche und Rotbuche werden hier ähnlich häufig besiedelt.
  • Das Vorkommen bleibt auf den unmittelbaren Teilbereich beschränkt.

Vergleichsuntersuchung im Waldreservat Arnsberg-Obereimer

Fragestellung 3:
Zeigt sich ein ähnliches Verbreitungsbild der Schriftflechte auch in anderen Waldbereichen des Nord-Ost-Abhanges zum Ruhrtal in Arnsberg ?

Für die Vergleichsuntersuchung wurde eine Laubwaldfläche  im NSG Waldreservat Obereimer und der Nachbarschaft des Jugend-Waldheims ausgewählt. Der Baumbestand ist dem des Rumbecker Holzes ähnlich. Außerdem weist die Fläche auch zur Ruhr hin verlaufende Siepen auf.

Lage der beiden Untersuchungsflächen zur Verbreitung der Schriftflechte im Rumbecker Holz und im Waldreservat Obereimer nahe des Jugend-Waldheims. Beide Flächen liegen in der Laubwaldzone auf der Nord-Ost-Abdachung zum Ruhrtal.
Abbildung 6
Verbreitungsbild der Schriftflechte auf der Untersuchungsfläche im Waldreservat Obereimer.
Abbildung 7

Es zeigte sich, dass die Schriftflechte in den Siepenbereiche dieser Untersuchungsfläche häufig zu finden ist. Es wurden auch hier vor allem Hainbuchen dicht besiedelt, daneben einige Rotbuchen.

Zu klären bleibt noch, ob und mit welchem Verbreitungsmuster die Laubwaldbereiche auf der gegenüberliegenden Ruhrseite im Arnsberg Wald mit einer Süd-West-Exposition von der Schriftflechte besiedelt werden. 

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